Biologische Basis
Da während eines traumatischen Ereignisses aktivierte Reaktionen wesentlich
vom Stammhirn gesteuert werden, sind sie durch Willensentscheidung und Intellekt
letztlich nicht beeinflussbar, was erklärt, dass kognitive Ansätze
und auch Arbeit mit Emotionen bei Traumatisierten zwar eine Symptomverbesserung
und eine bessere Kontrolle der Traumareaktionen ermöglicht, aber keine
Aufl ösung der Traumareaktionen.
Die grundsätzlichen biologischen Reaktionen, die dem Organismus für Situationen zur Verfügung stehen, die als lebensbedrohlich erlebt werden, sind Kampf, Flucht und Erstarrung. Diese Reaktionen können in unterschiedlichster Weise auftreten und können vom Betroffenen nicht verhindert werden. Bei den meisten Traumatisierungen, auch wenn es sich um einmalige Ereignisse handelt, werden im Verlauf des Ereignisses alle drei Kategorien vom Organismus initiiert, meist tauchen auch Elemente aller drei Kategorien während der Therapie auf. So mag bei einem Auffahrunfall der Impuls auftauchen, den Unfallgegner zu verprügeln (Kampf), nach der Aufnahme des Unfalls wird man sofort nach Hause und vielleicht in sein Bett wollen (Äquivalent der sicheren Höhle, Flucht), häufig ist auch das Bedürfnis da, in Urlaub zu fahren (Flucht) und beim Herannahen des Unfallsgegners hat man sich vielleicht steif und ohnmächtig gefühlt (Erstarrung). Wenn man eine blutende Wunde hat, wird man wahrscheinlich keinen Schmerz fühlen, sondern die Verletzung erst registrieren, wenn man das Blut sieht (Dissoziation, ebenfalls ein Aspekt der Erstarrungsreaktion). Alle diese Reaktionen können in unterschiedlicher Weise in der Lebensführung andauern oder immer wieder auftauchen (Angst, wieder Auto zu fahren; Gefühl der Ohnmacht, wenn etwas im Leben schnell geschieht; Wut, wenn einem jemand beim Einkauf zu nahe kommt). Das bedeutet, dass ein Teil des betroffenen Menschen sich weiterhin in der Traumasituation befindet und aus dieser Perspektive heraus auf das weitere Leben reagiert. Die verschiedenen noch andauernden Reaktionen auf das traumatische Erlebnis müssen aufgegriffen und zu einer subjektiv erlebten Lösung geführt werden, um wieder zur Normalität zu kommen.
Prinzipien
Wie auch bei anderen heutigen Methoden der Traumatherapie wird
zentral auf den Aufbau von unterstützenden Ressourcen geachtet, welche eine
Traumaexposition (die Arbeit am eigentlichen traumatischen Ereignis) tragen
können (s. auch Ressourcenorientierung). Im Somatic Experiencing wird
dabei besonders nach ganz spezifischen, auf die Traumaelemente zugeschnittenen
Ressourcen gesucht. Diese werden stabilisiert und in eine Art Dialog zwischen
Ressource und Trauma-Ereignis gebracht, so dass eine neue innere Erfahrung
gebildet werden kann und die im Nervensystem gebundenen Energien abgebaut
werden. Ebenfalls zentral ist die genaue Dosierung der Belastung während
des therapeutischen Prozesses. Einerseits ist es notwendig, Aspekte des
Traumas zu berühren, um die gebundene Energie zu lösen, andererseits
bedeutet zuviel Energie eine Wiederholung der Überforderung, die im
Trauma liegt, also eine Retraumatisierung. Der Klient wird in der Wahrnehmung
und Steuerung der Intensität geschult, so dass Klient und Begleiter
gemeinsam daran arbeiten im Bereich zumutbarer Belastung zu bleiben.
Erinnerungen
Explizite Erinnerungen an die belastenden Ereignisse, deren
Bildung während
eines traumatischen Ereignisses oft blockiert wird, sind für diese
Therapieform nicht nötig, da Körper und basale Hirnstrukturen
implizite Erinnerungen ("Körpererinnerungen") bilden. Diese
tauchen im therapeutischen Prozess von allein auf z.B. durch Stimmungen,
Gefühle, Körperzustände, Reaktionen des Nervensystems und
Ansätze von Bewegungen bzw. Haltungsänderungen. Diese werden vom
Therapeuten aufgegriffen, in das Bewusstsein gebracht und ggf. mit Hilfe
der Ressourcen einzeln durchgearbeitet und somit aufgelöst.
Monotraumen und Traumasysteme
Traumatische Ereignisse sind in unterschiedlicher
Schwere und Häufigkeit
im Leben beinahe aller Menschen vorhanden, angefangen von einer Minderversorgung
im Mutterleib über Komplikationen bei der Geburt, Vernachlässigung
im Kindesalter, medizinische Prozeduren bis hin zu Krebserkrankungen, Unfällen,
Verlusterlebnissen, Gewaltakten oder Naturkatastrophen. Daher ist das so
genannte Monotrauma, das einzelne traumatische Ereignis eher die Ausnahme.
Traumatische Ereignisse bilden im Unterbewusstsein der Menschen Traumasysteme,
deren Zusammenhang über Ähnlichkeit von Aspekten der traumatischen
Erfahrungen hergestellt wird. Beim Somatic Experiencing macht man sich diese
Verbindungen zunutze. Indem am Prozess gearbeitet wird, und nicht am Ereignis,
können durch Lösung von Traumareaktionen unterschiedliche, aber
unbewusst zusammenh ängende Ereignisse gleichzeitig bearbeitet werden.
Methodik
Die Therapie wird meist über das Gespräch durchgeführt. Ähnlich
wie im Focusing wird die Sprache der Empfindung genutzt und die Körperwahrnehmung
verfolgt, um Gehirn und Nervensystem insgesamt in den Lösungsprozess
einzubeziehen. Bewusstsein, Achtsamkeit und Langsamkeit ermöglichen
eine sehr detaillierte und zielgerichtete Traumabearbeitung, die sich sofort
im Gefühl, im Bewusstsein und im Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems
umsetzt. Die Regulierung des Nervensystems wirkt wiederum u.a. auf den Muskeltonus
des ganzen Körpers, die Durchblutung, das Endokrinum und die Bewußtseinsklarheit.
Ziele
Ziel ist die Auflösung der verschiedenen Traumasymptome. Sowohl die
Affektreaktionen auf bestimmte Reize als auch die überschießenden
und der Gegenwart nicht entsprechende Reaktionen des Nervensystems werden
abgebaut; kognitive Deutungen oder Bewertungen, die nicht mehr angemessen
sind, werden umstrukturiert. Ein Gefühl der Befreiung ist typisch,
das Bewusstsein überlebt zu haben setzt sich auf allen Ebenen des Organismus
durch, die positiven Seiten des Lebens können wieder zugelassen werden;
idealerweise lebt der Mensch in jeder Hinsicht wieder in der Gegenwart.
Akademische Anerkennung in Europa
Die akademische Anerkennung der Methode
und damit ihre Verbreitung wird in Deutschland dadurch beeinträchtigt, dass die Ausbildungen nicht
auf akademische Psychotherapeuten begrenzt sind.
In den Ausbildungsgruppen
sollen Gesprächstherapeuten (eher verbal und kognitiv ausgerichtet)
und Körpertherapeuten (geschult in Körperbewusstsein und Körperprozessen)
einander ergänzen und voneinander lernen.
Bei der Suche nach geeigneten TherapeutInnen in diesem Ansatz sollte
also darauf geachtet werden, dass der Therapeut / die Therapeutin eine
solide, klinische Grundausbildung sowie über einen Abschluss in einer
der psychotherapeutischen Hausptmethoden hat.
Weblinks
* Somatic Experiencing Deutschland
* Somatic Experiencing International
* Traumatherapie-Informationsseite Ruhr
Literatur
* Eckberg, Maryanna: Victims of cruelty. Somatic Psychotherapie
in the Treatment of Posttraumatic Stress Disorder. North Atlantic Books,
Berkeley,
2000, ISBN 1-55643-353-0
* Heller, Diane Poole u. Heller, Laurence S.: Crash Kurs zur Selbsthilfe
nach Verkehrsunfällen. Synthesis, 2003, ISBN 3922026389
* Levine, Peter A. u. Ann Frederick: Trauma-Heilung. Synthesis, 1998, ISBN
3922026915
* Levine, Peter A. u. Maggie Kline: Verwundete Kinderseelen heilen. Kösel,
2005, ISBN 3466306841
* Scaer, Robert C.: The Body bears the burden. Trauma, Dissociation, and disease.
The Haworth Press, Inc., 2001, ISBN 0-7890-1245-6
(Text zitiert nach Wikipedia) (teilweise ergänzt und Überarbeitet)
Links zu Ausbildungsinstitutionen:
Verbände:
X
Online - Texte:
X
Literatur:
TherapeutInnen / Therapeuten - Liste:
AABP-Institut, Webergasse 45 / Postfach 1062, 8201 Schaffhausen (052 - 624 92
12)
ABP-Praxis, Weinbergstr. 26, 8001 Zürich (01 - 272 82 30)
Ruedi Steiger, Psychotherapeut SPV / Paar- und Familientherapeut, Zürich
und Schaffhausen (052 - 624 92 12)
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